„Ich bin ein Zwitter
zwischen Philosophie und Poesie“
Friedrich Theodor Vischer (1807–1887) und die Kunst- und Denkformen seiner
Zeit
Tagung in Stuttgart vom 11. bis 13. Juni 2009

Foto: Städtisches Museum Ludwigsburg
An der Universität Stuttgart findet vom 11. bis 13. Juni 2009 eine
internationale kulturwissenschaftliche Tagung über Friedrich Theodor Vischer
(1807–1887) statt.
Friedrich Theodor
Vischer war Kunst- und Literaturhistoriker, Philosoph, Schriftsteller,
Theologe, Zeichner, Politiker, Journalist, Professor und Essayist; er ist
heute wegen der Eigenart seiner Intellektualität, die mit den etablierten
Wissenschaftskategorien schwer zu begreifen ist, in Vergessenheit geraten.
Vischer hat die letzte monumentale Ästhetik seines Jahrhunderts vorgelegt,
gehörte zu den führenden Köpfen der Goethe- und Faust-Philologie und
beschäftigte sich intensiv mit Shakespeare. Sein satirisch-philosophischer
Gelehrtenroman Auch Einer (1878) wurde bis in die 1920er Jahre
hochgeschätzt, sein Faust. Der Tragödie dritter Teil (1862) zählt
zu den besten deutschen Literaturparodien. Vischer saß im
Paulskirchenparlament, schrieb Mode- und Kunstkritiken, wurde wegen
Pantheismus von seinem Ordinariat an der Universität Tübingen suspendiert
und hinterließ hinreißende Karikaturen. Der Begründer der Stuttgarter
Germanistik lehrte von 1869 bis 1887 als Professor für Deutsche Literatur
und Ästhetik am Stuttgart Polytechnikum.
Die Tagung wird veranstaltet von der Abteilung für Neuere Deutsche Literatur
im Institut für Literaturwissenschaft der Universität Stuttgart.
Konzeption, Organisation und Durchführung
Barbara Potthast, Alexander Reck